Generell sind Kaninchen, auch unsere über viele Generationen gezüchteten Haustiere, gut in der Lage Pflanzen zu selektieren. Das heißt, sie lassen unbekömmliche Pflanzen liegen und suchen sich gezielt solche heraus, die ihnen zuträglich sind. Sie können sogar Heilpflanzen suchen, die sie gerade brauchen. Es ist demnach nicht gefährlich, einfach mit der Sense das Futter zu holen und dabei nicht jedes einzelne Hälmchen zu kontrollieren. Natürlich wird das bei weniger Tieren viel zu viel, daher wird der Halter eines Pärchens sicherlich per Hand pflücken. Hier ist die Kenntnis der Pflanzen nützlich. Viele Leute trauen sich nicht, frische Pflanzen zu pflücken, weil sie sie nicht kennen. Vielfalt ist enorm wichtig. Ein Kaninchen nur mit dem einzig bekannten Löwenzahn zu ernähren ist auf Dauer zu einseitig.
Am besten ist es, sich ein gutes Bestimmungsbuch zu besorgen und einfach loszuziehen, die gefundenen Pflanzen im Buch nachzuschlagen. Damit erweitert man ganz nebenbei sein Wissen und gewinnt Sicherheit beim Füttern seiner Tiere. Unbekannte Pflanzen werden oft erstmal nur probiert, die Kaninchen nehmen dann nur wenige Bisse und beobachten sozusagen, wie sie ihnen bekommen. Daher sollte man neue Pflanzen eine Weile lang anbieten, auch wenn sie scheinbar nicht gern gefressen werden.

An Ästen und Zweigen kann man im Prinzip alle einheimischen Laubhölzer nehmen, solange sie gesund und nicht gespritzt sind. Auch Nadelbaumzweige kann man geben, allerdings gibt es da einen wirklich giftigen Baum, die Eibe, die man auf gar keinen Fall geben darf. Eibe ist tatsächlich tödlich giftig und man darf sich nicht darauf verlassen, dass die Kaninchen sie meiden!