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Tätowieren

Zum Tätowieren benötigt man als erstes das Tätowierbesteck, bestehend aus einer - besser zwei - Zangen und den Ziffernblöcken zum Zusammensetzen der individuellen Nummern. Hat man nur eine Zange, muss man entweder bei jedem Tier die Zeichen für rechtes und linkes Ohr umstecken, oder zuerst das gleichbleibende rechte Ohr tätowieren und dann erst die individuellen Nummern fürs linke Ohr. Das bedeutet allerdings, dass jedes Tier zweimal gefangen werden muss. Somit geht es mit zwei Zangen deutlich schneller und schonender für die Tiere. Natürlich ist so eine Zange nicht gerade billig. Man kann - wie ich - versuchen gebrauchte Zangen zu bekommen oder sich mit anderen Züchtern zusammentun, wenn man nicht im Verein ist.

Des Weiteren ist die Tätowierfarbe unentbehrlich, die in flüssiger oder Pastenform zu haben ist. Es gibt auch Farbroller, die analog zu Deorollern die Tusche auf dem Ohr auftragen. Hier gibt es Kritik von einigen Züchtern, dass die Tusche für die Anwendung sehr dünnflüssig sein muss und somit zuwenig Pigment in die Haut gelangt, was die Tätos unleserlich machen kann. Ich selbst nutze eine dick-cremige Paste aus der Tube. Es gibt unterschiedliche Farben, am gängigsten ist wohl schwarz.
Zum Einreiben der Paste sollte man Einweghandschuhe benutzen. Die Tusche ist auf der Haut recht hartnäckig, und wenn man unbemerkt kleine Hautwunden hat, tätowiert man sich selbst gleich mit.

Das Desinfektionsmittel nebst Küchenrolle oder ähnlichem Applikationsmittel ist ebenfalls unentbehrlich, um sowohl die Ohren als auch die Nadeln zu reinigen, bevor das Tier gezwickt wird.

Man sollte sich auch vor dem eigentlichen Tätowieren die zu vergebenden Nummern aufschreiben und den Tieren möglichst zuordnen. Die Geschlechter vorher zu kontrollieren ist hilfreich, wenn man eine bestimmte Reihenfolge einhalten möchte. Im Zuchtverband werden wurfweise immer zuerst die Rammler gekennzeichnet. Ich persönlich sortiere nach Farben, die von mir zur Weiterzucht am wichtigsten sind kommen zuerst.
Ein Stück Papier, um die Tätowierung zu testen bevor sie ins Ohr gepiekst wird, ist ebenfalls wichtig. Falsch herum eingesetzte Blöcke können so noch korrigiert werden.
Nützlich ist außerdem ein Helfer, der die Tiere festhalten kann. Er muss sich auch wirklich trauen und das Tier nicht loslassen, wenn es zappelt. Die Verwendung einer Tätowierkiste ist mit Risiken verbunden. Man liest von Rückgratbrüchen oder anderen schweren Verletzungen, die aus den Befreiungsversuchen der Kaninchen resultieren können. Sicherer ist es, das Tier in ein Handtuch zu hüllen und ihm so jegliche Bewegungsfreiheit zu nehmen. So kann es sich nicht durch heftige Tritte selbst verletzen. Die gesamte Prozedur ist normalerweise in wenigen Minuten vorbei und das Tier kann sich wieder frei bewegen.

Ebenfalls nützlich sind zwei, ggf. drei Kisten, Gehege oder Boxen, in denen die Jungtiere vorübergehend "auf Nummer sicher" gesetzt werden können. In einer Box werden die Tiere zum vorbereiteten Schauplatz des Geschehens gebracht, in der zweiten Box werden die fertig tätowierten Tiere abgesetzt. Steht eine dritte Box zur Verfügung, können sie unkompliziert direkt auch nach Geschlecht sortiert werden. Es ist nicht nötig, dass diese Boxen allzu geräumig sind, die Tiere suchen und finden Trost und Geborgenheit in der Enge. Meistens haben sie auch nicht das Bedürfnis nach großen Erkundungstouren.


Der Platz, auf dem die Tiere zum Tätowieren sitzen, muss rutschfest sein. Die Tiere fühlen sich auf glatten Untergründen unsicher und neigen dadurch erst recht zu Widerstand. Das kann bis hin zu Zerrungen und Knochenbrüchen führen, wenn die Tiere in Panik geraten und auf dem glatten Untergrund zu strampeln anfangen. Ich benutze ein Stück Duschwanneneinlage. Das ist billig und leicht zu reinigen. Alle Utensilien müssen griffbereit liegen. Die Zangen werden korrekt bestückt, getestet und desinfiziert, bevor das Tier auf den Tisch kommt. Die Tube wird geöffnet und bereitgelegt, ebenso die Desinfektionsmittelflasche und das Papiertuch.
Der Festhalter kann erforderlichenfalls dem Kaninchen die Augen zuhalten, dadurch werden die meisten Tiere still sitzen bleiben. Der Tätowierer nimmt sich das jeweilige Ohr des Tieres, entfaltet und desinfiziert es und setzt die Zange so an, dass es zwischen Gummi und Abstreiffeder/-bügel zu liegen kommt. Dabei muss darauf geachtet werden, dass die Ziffern auch richtigherum stehen. Es ist vorteilhaft, die Zahlen lesen zu können, wenn das Tier normal sitzt. Im Ohr verlaufen große, gut sichtbare Blutgefäße. Diese gilt es zu meiden, da es sonst stark bluten kann. Das ist nicht nur unschön für das Tier, da die Gefahr einer Infektion dann steigt, es kann auch das Tätoergebnis negativ beeinflussen, weil das Blut die Paste aus dem gestochenen Loch spülen kann. Sollte es doch bluten, kann die Tätopaste die Blutung stoppen helfen. Der dicke, knorpelige Teil an der Ohrbasis nimmt die Tätowierung schlechter an als der dünne, obere Teil. Die Zange muss nicht lange zugedrückt werden, sondern beherzt und fest. Die Dauer hat keinen Einfluss auf das Ergebnis. Manche Tiere reagieren kaum auf das Pieksen, andere fangen sogar an zu schreien. Hier ist das individuelle Schmerzempfinden des Tieres verantwortlich. Ich hatte schon Tiere, die sich auch dann lange nicht beruhigen konnten, nachdem die Zange längst schon wieder vom Ohr weg war. Andere dagegen nahmen das Zwicken kaum zur Kenntnis und wollten lieber den Raum erkunden. Wer ganz akribisch ist, notiert sich die Reaktion und berücksichtigt sie bei der Zuchtauswahl
Sobald gestochen ist, wird eine etwa linsengroße Menge Paste auf einer Fingerspitze aufgenommen und FEST in das Ohr eingerieben. Gegendruck von der anderen Ohrseite hilft. Die Paste muss tief in die Löcher hineinmassiert werden, umso besser sind nachher die Zeichen lesbar. Es gibt Tätowierer, die vor dem Stechen bereits Paste auf das Ohr auftragen, um die mit den Nadeln direkt ins Gewebe hineinzudrücken. Daraus resultiert aber auch ein höherer Reinigungsaufwand der Nadeln, die nur sauber wieder weggeräumt werden sollten.
Die Ohren werden nach dem Tätowieren mehr oder weniger großflächig mit Tusche/Paste versehen sein. Das wird durch die Kaninchen gegenseitig bereinigt, indem sie sich belecken und putzen. Darum muss die Paste auch unbedingt ungiftig sein! Bei Spezialtuschen/-pasten, die für die Kennzeichnung von Kaninchen deklariert sind, sollte man sich darauf verlassen können. Mit anderen Mitteln herumzuexperimentieren ist nicht anzuraten. So teuer ist die Farbe nicht, dass man sich nach billigen und evtl. gefährlichen Alternativen umsehen muss.




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