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Tierkennzeichnung

In der Kaninchenzucht üblich ist die Tierkennzeichnung durch Tätowieren. Es ist unumgänglich, jedes Tier eindeutig zu kennzeichnen, um eine gezielte, planmäßige Zucht verfolgen zu können.

Es gibt natürlich viele Möglichkeiten, dies zu tun.
Bei Hunden und Katzen hat sich die Kennzeichnung mittels Mikrochip inzwischen allgemein und auch vor dem Gesetz durchgesetzt. Früher wurden Zuchthunde und - katzen ebenfalls tätowiert. Entweder im Ohr, was allgemein als verunstaltend wahrgenommen wurde, oder auch an der Innenseite der Hinterschenkel, was teils schwierig abzulesen war. Auch Kaninchen könnten mit Mikrochips versehen werden. Nachteilig sind die relativ hohen Kosten, die vor allem dann unverhältnismäßig sind, wenn die Tiere letztlich geschlachtet werden sollen. Man kann bei sehr jungen Tieren oft noch nicht absehen, welches zur Weiterzucht geeignet sein wird und welches nicht. Es müssen aber alle Tiere eines Wurfes noch vor dem Absetzen von der Mutter gekennzeichnet werden, um später Verwechslungen auszuschließen. Zudem ist zum Auslesen der Chips ein Lesegerät nötig sowie eine Verknüpfung mit einer Datenbank, da auf dem Chip nur eine Nummer gespeichert ist, die ohne Datenbank niemanden was nützt. Außerdem können bei der Zuordnung der Nummer zum Datensatz Fehler passieren. Auch das Chippen ist mit einem kurzen Nadelpieks verbunden.
Ohrmarken sind eine weitere Möglichkeit, die aber nicht nur das Erscheinungsbild und Befinden (Fremdkörpergefühl) des Tieres stark beeinflusst, sondern auch ein erhebliches Verletzungsrisiko darstellen. Das Tier kann mit der Marke hängenbleiben und sich die Marke aus dem Ohr reißen.
Ebenso problematisch sind Halsbänder oder ähnliches, mit denen die Tiere sich beim Hängenbleiben strangulieren können.
In Zoos werden einander ähnlich sehende Tiere gern mit unterschiedlichen "Frisuren" versehen, man schneidet also Haarsträhnen weg um die Tiere auseinanderhalten zu können. Das beeinträchtig wiederum das Aussehen des Tieres und ist andererseits nicht dauerhaft, geschweige denn in klarer Form in einem Zuchtbuch festzuhalten. Das gleiche gilt für Farbkennzeichnungen, die ebenfalls nie länger als bis zum nächsten Fellwechsel halten.
Heiß- oder Kaltbrand, wie bei Pferden und Rindern üblich, ist bei Kaninchen aufgrund der geringen Größe, bei Langhaarrassen auch wegen des Fells auch nicht anwendbar. Zumal es auch bei Großtieren mittlerweile kontrovers diskutiert wird.
Die dauerhafte Kennzeichnung der Kaninchen durch das Ausschneiden verschiedener Formen aus dem Ohr, was mancherorts praktiziert wird, verbietet sich von selbst.
In England werden Kaninchen beringt, was zwar leicht zu bewerkstelligen, schmerzfrei und von jedermann ablesbar ist, aber nicht fälschungssicher und sehr problematisch für das Tier, wenn der Ring nicht zum Wachstum passt.
In der Schweiz bekommen gekörte Tiere einen "Knopf" ins Ohr. Auch dieser ist leicht ablesbar und relativ fälschungssicher. Dennoch ist es ein Fremdkörper im Ohr und ein gewisses Verletzungsrisiko durch Hängenbleiben.
Tätowierungen sind billig, von jedermann abzulesen und geben zumindest das Alter und die Herkunft des Tieres an. Selbstverständlich kann auch bei der Eintragung der Tätonummer im Zuchtbuch Fehler unterlaufen oder es bekommen durch fehlende Sorgfalt zwei Tiere dieselbe Nummer. Es kann auch zu Entzündungen kommen, wenn man nicht sauber arbeitet. Generell ist die Tätowierung für Kaninchen aber die geeignetste Form der Kennzeichnung, sofern man gewisse Grundregeln einhält.
Das Tätowieren tut natürlich weh, das lässt sich weder wegdiskutieren noch schönreden. Wie stark dieser Schmerz ist, hängt sowohl von der individuellen Schmerztoleranz als auch von der Durchführung der Prozedur ab. Jeder, der sich schon hat Ohrlöcher oder ein Tattoo hat stechen lassen, weiß das. Es gibt Leute, die es als überhaupt nicht schmerzhaft erleben, andere beschreiben es als Zwicken. Ich selbst habe Rotz und Wasser geheult, als ich die Ohrlöcher bekommen habe, ich war allerdings erst 5 Und ich kann versprechen, dass ich keinen dauerhaften Schaden davongetragen habe. Ich wurde durch ein Paar sehr hübsche Pferdchenohrringe getröstet - und das junge Kaninchen tröstet sich durch leckere Blätter und die Zuwendung der Mutter. Ich habe bisher nie den Eindruck gehabt, dass die Tiere lange "leiden" oder gar traumatisiert sind.


Betäubung des Ohres wird auch gelegentlich diskutiert. Ich habe anfangs auch über Eisspray nachgedacht, aber das kann mehr Schaden als Nutzen anrichten (Kälteschaden). Ich habe auch schon gelesen, dass dadurch das Tätoergebnis beeinträchtig wird oder dass das Tier sich über den Kältereiz und das Sprühen mehr aufgeregt hat als über das Stechen an sich. Betäubungssprays etc. fallen meist unter das Betäubungsmittelgesetz, weil sie teils heftige Nebenwirkungen haben können. Außerdem zieht das Hantieren mit Sprühflaschen oder Salben die Prozedur unnötig in die Länge. Das Gefangen- und Festgehaltenwerden ist das Stressigste an der Geschichte, je eher das Tier wieder im vertrauten Stall sitzt, desto besser.
In jedem Falle bedeutet die Tätowierung einen kurzen Knips von nicht mehr als einer Sekunde pro Ohr. Die kühlende Tätopaste kann auch mit Desinfektionsmitteln und heilungsfördernden Zutaten vermischt werden. Infektionen müssen durch sorgfältige Desinfektion der Ohren und der Nadeln vermieden werden. Ich benutze dafür Melissengeist. Die Nadeln müssen vor jedem Ohr neu desinfiziert werden. Sie müssen außerdem scharf und rostfrei sein. Durch stumpfe Nadeln wird die ganze Sache einerseits schmerzhafter als nötig, andererseits werden die Zahlen unleserlich, im dümmsten Fall ist das gesamte Täto unbrauchbar. Den Erfolg sieht man leider immer erst einige Tage später, das Nachstechen ist schwierig und im Zuchtverband sogar verboten. Die Gegendruckgummis der Zangen müssen auch in gutem Zustand sein, um eine gleichmäßige Auflagefläche zu bieten.

Schlechtes Täto, die Zahlen sind kaum leserlich. (Das Foto steht auf dem Kopf)

Gut lesbares Täto. Dieses Tier wurde im August 2015 geboren und als 6. Tier des Monats tätowiert.


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