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Gedanken zu Tierschutz, Zucht und Schlachtung

"Warum Zucht, wenn es doch so viele arme Seelen im Tierheim gibt?"

"Solange es noch ein einziges Tier im Tierschutz gibt, müsste Zucht komplett verboten werden!"

"Züchter sind Tierquäler, die zwingen die Muttertiere, ständig Nachwuchs aufzuziehen und beuten sie gnadenlos aus!"

"Deine Nachzuchten nehmen Notfällen den Platz weg!"

"Wie, du schlachtest deine Kaninchen?  Wie kannst du nur!!!"

Was soll man dazu sagen, so als Züchter? Natürlich, es gibt reichlich vernachlässigte, gequälte oder einfach aus Überdruss abgegebene Tiere im Tierschutz. Tierschutz ist absolut wichtig - leider. Was oft vergessen wird:  Zucht ist auch Tierschutz! Gut durchdachte, planvolle, auf die Tiere achtende Zucht, versteht sich. Der Begriff des Züchters wird leider für alles verwendet, was irgendwie Tiernachwuchs produziert. Wer seine Tiere ausbeutet, Muttertiere als Gebärmaschinen missbraucht, seine Nachzuchten billig verscheuert, kranke Tiere nicht versorgt, der ist kein Züchter. Der ist ein Vermehrer. Diese Leute sollten tatsächlich ein Tierhalteverbot bekommen und empfindliche Strafen für das Leid, das sie verursachen.


Ein Züchter kennt und liebt seine Tiere. Er kümmert sich darum dass sie sauber untergebracht sind, genug und das richtige Futter bekommen und dass die Muttertiere zwischen den Würfen genug Zeit haben, sich zu regenerieren. Er wird durch sorgfältig ausgewählte Verpaarungen Sorge tragen, dass möglichst keine geschädigten, kranken Jungtiere zur Welt kommen - und sollten doch mal welche entstehen, so wird er sie nicht leiden lassen. Niemand kann in ein Tier hineinsehen, auch kerngesunde Elterntiere aus kerngesunden Zuchten können unsichtbare Defektgene tragen und so Jungtiere bekommen, die bereits geschädigt zur Welt kommen oder nicht lebensfähig sind oder insgesamt einfach schwach und daher ständig krank. Ebenso kann sich gerade in artgerechter Gruppenhaltung jederzeit ein Tier schwer verletzen. Ein Tier, das keine Aussicht darauf hat, jemals ein schmerzfreies, artgemäßes Leben führen zu können, muss erlöst werden. Und das passiert nunmal bei der Kaninchenzucht am schnellsten und stressfreiesten durch Schlachtung. Ein Kaninchen in eine Transportbox zu stecken und oft noch lange im Auto zu transportieren (mein nächster Tierarzt wäre 30 Autominuten entfernt), in der Praxis unter fortgesetzten Schmerzen zwischen Hunden und Katzen warten zu lassen und dann von einem fremden Menschen einschläfern zu lassen, wäre in diesem Fall Tierquälerei.

Was ist mit dem Schlachten gesunder Tiere? Das passiert im Regelfall zur Gewinnung von Fleisch für den Eigenbedarf. Gerade ein Tierschützer darf die Augen nicht davor verschließen, auf welche Art und Weise das Fleisch erzeugt wird, das man im Supermarkt zu kaufen bekommt. Wenn ich also die Möglichkeit habe, Fleisch von einem Tier zu essen, das ein glückliches Leben hatte, warum soll ich dann Fleisch kaufen, dessen Produktion mit Tierleid einhergegangen ist? Nein, es macht keinen Spaß ein Tier zu töten. Ich bezweifle, dass jemand, der bei Trost ist, Freude daran hat, ein Kaninchen umzubringen. Was einen diesen Schritt gehen lässt, ist der Gedanke an das frische, artgerecht erzeugte Fleisch, ohne Tierqual, ohne Medikamente, mit natürlichem gesundem Futter. Ich muss keine Nachzuchttiere "verscheuern", weil der Platz im Stall eng wird. Lieber ein kurzes, schönes Leben als ein langes unter Qualen. 
Ich nehme alle Tiere wieder zurück, falls der Besitzer es nicht mehr halten möchte oder kann. Sollte ich Kenntnis darüber erlangen, dass eins meiner Tiere im Tierschutz gelandet ist, nehme ich auch dieses wieder zurück. Ich suche die Leute, die Tiere von mir bekommen, nach bestem Wissen und Gewissen aus (wobei auch ich den Leuten immer nur VOR die Stirn gucken kann), und diese Leute wollen gerade ein ganz spezielles Kaninchen, das sie nicht im Tierheim bekommen. Zu mir kommen Leute mit ganz bestimmten Wünschen an ein Kaninchen, nämlich die Wolle, die kein "Feld-Wald-Wiesen-Mix" aus dem Tierheim erfüllen kann. Rassekaninchen gibt es zwar auch gelegentlich im Tierschutz, aber das ist eher die Ausnahme als die Regel. Die Hauptabnehmer von Rassekaninchen sind übrigens andere Züchter, die auf ein Tier mit Stammbaum wert legen, auch die werden nicht ins Tierheim gehen. Somit nimmt auch keins meiner Tiere einem Tierschutzkaninchen den Platz weg.
Im Gegenteil, ich nehme immer wieder "Normalokaninchen" auf, die aus welchen Gründen auch immer abgegeben werden sollen. Sei es wegen Umzug oder weil das Kind kein Interesse mehr hat oder wegen "plötzlicher Allergie",... man kennt die Standardangaben. Ich mache das, weil ich der Meinung bin, dass es wichtig ist, in Not geratenen Tieren zu helfen oder zu verhindern, dass sie erst in Not geraten. Ich finde es insbesondere sehr wichtig, Leuten eine Möglichkeit zu bieten, wenn sie verstanden haben, dass sie im Zooladen eben nicht korrekt beraten worden sind und das Kaninchen doch nicht wirklich zu ihnen und ihren Lebensumständen passt. Ich berate gern und beantworte Fragen von Kaninchenhaltern, die merken, dass irgendwas nicht so ganz rund läuft und dem auf den Grund gehen wollen. Wenn das Ergebnis ist, dass die Kaninchen weg müssen, dann fühle ich mich auch verantwortlich dafür. Nicht zuletzt profitieren dann meine Tiere auch davon, weil meine Zuchtrammler kein einsames Leben fristen müssen, sondern einen Kumpel bekommen. Ansonsten fällt ein Zwergkaninchen mehr in der großen Gruppe nicht weiter auf, ich kann es mir leisten, "nutzlose" Tiere mit "durchzufüttern", warum sollte ich es also nicht tun?




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