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Angorawolle

Was man so alles aus den Tieren machen kann :-)

Die Wolle sollte luftig und trocken, am besten auch kühl aufbewahrt werden. Dazu eignen sich feste Gefäße wie Kartons oder Kunststoffkisten am besten. In Tüten kann die Wolle gedrückt und bewegt werden und dadurch filzen.


Farblich sortieren ist ebenfalls sinnvoll, denn so lässt sich gut die Verarbeitung planen und auch Wolle nach Farbwunsch verkaufen.

Sehr warm, dabei leicht und atmungsaktiv. Man schwitzt nicht. Die Wolle ist so verarbeitet, wie sie vom Tier kommt, in den natürlichen Farben belassen, gesponnen, zweifach gezwirnt und mit Nadeln Stärke 4 gestrickt. Dass es ein wenig fusselig aussieht, ist normal, allerdings wird das gleichmäßiger, wenn das Garn nach dem Spinnen gewaschen wurde. Der Faden flufft dann auf, wie man sagt, dadurch wird das Gestrick nachher unglaublich kuschelig.

 Angorawolle = Tierquälerei?

 

Immer wieder kursieren Videos von Angorakaninchen, denen brutal die Wolle aus der Haut gerissen wird, während die Tiere vor Schmerzen schreien und anschließend traumatisiert und apathisch in ihren Gitterkäfigen hocken. Man kann von diesen Videos halten, was man will – ich persönlich bezweifle dass ein kommerzieller Angorawollproduzent seine Tiere so behandelt, denn ein Angorakaninchen kann viele Jahre lang 4x im Jahr geschorenen werden und eine erstaunliche Menge Wolle erzeugen. In Relation des Wollertrags zu ihrem Körpergewicht übertrifft es Schafe um Längen! Es vorzeitig zu Tode zu quälen wäre extrem unökonomisch. Um aber sicherzugehen, Wolle aus artgerechter Haltung ohne Tierleid zu bekommen, die man ohne Gewissensbisse verarbeiten und tragen kann, ist der logische Schritt, zu einheimischen Züchtern zu gehen. Aufgrund der aktuellen Seuchenlage mag es nicht bei jedem Züchter möglich sein, die Stallungen und die Tiere zu besichtigen. Jedoch haben die meisten Züchter heutzutage eine Website, auf der sie in Wort und Bild Einblick in die Zucht gewähren. Auch wenn leider noch ein Großteil der Rassezüchter ihre Tiere in Einzelbuchten hält, kann man zumindest sicher sein, dass die Tiere bei der Schur freundlich behandelt werden, weder Schmerzen noch Angst erleiden müssen und somit auch nicht traumatisiert werden. Natürlich kann ein Züchter mit 20 oder 30 Tieren auf keinen Fall mit chinesischen Dumpingpreisen mithalten. Hier entscheidet der Kunde ganz direkt über die Lebensumstände der Tiere!

Satinangorakaninchen und manche farbige Angorakaninchen haben den natürlichen Fellwechsel behalten, der den großen weißen Albinokaninchen weggezüchtet worden ist, um deren Wolle industriell verarbeiten zu können. Durch den Fellwechsel werden die Wollhaare lose und würden wie bei jedem normalen Tier ausfallen – wäre da nicht die Länge der Haare. Sie bleiben an den Nachbarhaaren hängen und verfilzen letztlich, wenn der Mensch nicht eingreift. Statt zu scheren kann man diese Tiere einfach auskämmen oder die losen Haare mit den Fingerspitzen auszupfen. Man spricht bei dieser Technik vom „Pflücken“, das nichts mit dem schmerzhaften Ausreißen der Wollhaare zu tun hat. Die Haare sind bereits aus der Haut gelöst, daher empfindet das Tier das Abzupfen nicht als unangenehm, sondern nimmt das sogar als Fellpflege wahr. Manche Tiere beginnen bei der Prozedur ihren Menschen abzulecken – soziale gegenseitige Pflege, wie sie unter Kaninchen üblich ist. Unter dem reifen Wollvlies wächst für gewöhnlich bereits das neue nach und hat zum Reifezeitpunkt bereits eine gewisse Länge erreicht. Das kommt den Tieren insofern entgegen, als sie danach nicht wie bei der Schur „nackig“ sind, sondern ein wärmendes Fellkleid behalten.

Gepflückte Wolle hat eine eine höhere Qualität, denn sie enthält keinen Nachschnitt (kurze Faserfusseln) und ist schöner zu verspinnen. Da das Pflücken allerdings deutlich länger dauert als die Schur, habe ich bisher aus Zeitgründen immer geschoren.



Ich verkaufe auch Wolle. Details sind unter "Abzugeben" - "Wolle" zu erfahren.

 


 

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